Arbeit hinter der Kamera

Schnöde Planung beim Film ist wichtig!

Kreativ, künstlerisch, aussagekräftig und was fürs Auge soll ein Film sein. Das Hauptaugenmerk liegt auf diese Bereiche bei der Vorbereitung, bei der Postproduktion und auch während der Dreharbeiten.

Planung, Vorbereitung und schnöde Ausführung hingegen, scheinen Bereiche zu sein, die stiefmütterlich behandelt werden. Was nützt aber Kreativität, wenn es letztendlich an der Ausführung scheitert? Was nützt es, wenn man sein Werk zwar fertig bekommen hat, jedoch Abstriche machen musste? Zumindest bei vielen Projekten von jungen Filmmachern konnte ich das bisher feststellen. Das liegt nach meinen Beobachtungen selten an Unwissenheit, sondern viel eher an zu wenig Arbeitskapazität und ein wenig daran, dass es unterschätzt wird. 

 

Realität trifft auf Kreativität

 

Die Realität sieht oft so aus, dass das Filmemachen (noch) „nebenher“ läuft. Jemand hat eine Idee für einen Film oder meistens Kurzfilm. Er schreibt vielleicht ein Drehbuch. Ein Storyboard entsteht, mit Mitstreitern werden weitere Details diskutiert. Die Lichtstimmung, Kameraführung, Make-up, Kostüme werden beredet, aber wer was wann umsetzt, ob es überhaupt umgesetzt werden kann und der nächste wichtige Punkt: Wer plant dies alles für die Drehtage? Wer sorgt dafür, dass alle und alles zur richtigen Zeit am Ort sind, wer plant um, wenn Störungen auftreten?

 

Planung: Regie und Aufnahme besprechen den weiteren Ablauf
Planung: Regie und Aufnahme besprechen den weiteren Ablauf
    

Schon ein Mensch nur für die Planung ist Goldwert

Dies wird oft nicht mitbedacht und mal schnell eben neben her erledigt. Das Ergebnis: erhebliche Verzögerungen, weil Dinge fehlen wie zum Beispiel Kabel. Oder größere Sachen, wie kein Platz an dem die Maske arbeiten kann oder die Setbauer haben kein Zugang zum Drehort, um vorher Set Kulisse zu errichten. Im schlimmsten Fall (alles schon erlebt) verzögern sich die Dreharbeiten um so viel, dass Schauspieler oder anderes nicht mehr verfügbar ist. Nachdreh nicht möglich, sehr umständlich und oder mit viel Kosten verbunden.

Noch ein unschöner Nebeneffekt: die noch längeren Arbeitszeiten (wir reden hier von Nachtdrehs oder 14, 16 Stunden Dreh am Stück) gehen an die Substanz. Die benötigte Leistungsfähigkeit und Konzentration leidet. Ganz egal was man auch für Hilfsmittel einsetzt. Weiteres Resultat: Für die Postproduktion braucht man auch noch mal länger als geplant, weil man Fehler ausbügeln muss.

 

Kreativität gehört auch hier zur Planung

Zu gegeben bisher ist immer noch was draus geworden, aber es könnte mit Sicherheit noch viel besser sein. Das ist der Knackpunkt. Man wird irgendwie nie fertig, findet immer was, aber, ihr lieben Filmemacher, hier ist noch viel, sehr viel raus zu holen!
Und langweilig ist dieser Teil der Filmproduktion nicht! Man muss schon sehr kreativ, beweglich im Denken und ideenreich um die Ecke denken können, um die Stolpersteine der Orga zu meistern!